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Das Päckchen aus Amerika

Ihr Leute, ihr Leute, ich schrei hurra ein Päckchen kam aus USA, 
mit 7 hoffnungsvollen Dosen und ein paar neuen Nietenhosen. 
Eine Dose Kaffee und Schokolade, auch eine Dose Marmelade, 
und dann wie freut sich mein´ Seel´, ein großes Glas Olivenöl. 
Eine extra große Tüte voll mit Reis, ´ne Dose Fett, wie Schnee so weiß. 
Das alles schrieb die Tante Rose noch eigenhändig auf jede Dose, 
damit wir gleich wissen was da drinnen, weil wir doch kein Wort englisch können. 
Bloß von der einen Weißblechdose, da ging gewiss ein Zettel lose. 
Was könnte hier nur drinnen sein? Ein Jeder steckt seinen Riecher rein. 
Es ist kein Mehl, es ist kein Gries, es schmeckt wie eingeschlafne Füß´. 
Wir haben uns den Kopf zerbrochen, was kann man mit dem Pulver kochen? 
Vielleicht ist's was für ´nen kranken Magen? Doch was es ist konnt´ keiner sagen. 
Ich sag': "Nun Schluss mit der Raterei, punktun, wir kochen davon einen Brei!" 
Die Mutter rührt und setzt aufs Feuer, macht's schmackhaft mit 3 Hühnereier. 
Die Oma gibt den guten Rat: "So was würzt man mit Muskat" 
Sie macht's noch glatt mit ein wenig Schmalz und kräftig mit einer Hand voll Salz. 
Dann rührt sie noch eine Mehlschwitze ein und dann zu Mittag gab's den Brei. 
Fein abgeschmeckt mit Speck und Zwiebel, es war dann auch gar nicht mal so übel. 
Der Magen war wieder satt und still, nun, mag´s gewesen sein was es will. 
Ihr Leute, ihr Leute, schon drei Tage darauf klärt sich das ganze Drama auf. 
Die Luft ist fast weggeblieben, was Tante Rosa da geschrieben: 
Im tiefen Schmerze meine Lieben hab' ich euch diesen Brief geschrieben. 
Der liebe Onkel Ottokar, er starb mit 83 Jahr. 
Schon immer war sein letzter Wille, in der Heimat ruh'n, in aller Stille, 
in tiefer Trauer - Tante Rose; seine Asche ist in der 7. Weißblechdose. 

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