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Der leidgeplagte Kurgast 
(oder: Die Pferdekur)

Der Wecker klingelt- wie zu Haus, 
doch sieht es hier so anders aus. 
Erwartunvoll kleid ich mich an 
und hin zum Frühstück geht es dann 
Danach zum Arzt, ich kleid mich aus 
und stecke ihm die Zunge raus. 

Er untersucht mich wo er kann, 
jetzt kleide ich mich wieder an. 
Zum Baden lauf ich ei der Daus, 
schon wieder kleide ich mich aus! 

Steig frisch und fröhlich aus dem Naß 
und kleid mich an macht richtig Spaß. 
Daheim, ich hab´s schon richtig raus. 
zum Ruhen kleide ich mich aus! 

Zwei Stunden, wie die Zeit verrann, 
Jetzt kleide ich mich wieder an! 
Und hin zum Essen, dann zurück, 
die Mittagsruhe, welch ein Glück. 

Ich kleide mich also wieder aus, 
und schlafe zwei Stunden nach dem Schmaus. 
Nun kleide ich mich o Mann o Mann, 
doch tatsächlich schon wieder an! 

Was soll ich Worte groß verlieren, 
ich kleide mich aus jetzt zum Massieren. 
Der Schweiß mir von der Stirne rann, 
ich kleide abermals mich an. 

Und schließlich nach dem Abendrot, 
wank ich nach Haus schon halb tot. 
Ich kleid mich aus und sink ins Bett, 
denk gerade nach, jetzt träum ich nett, 
da bin ich selbst im Schlafe dran, 
ich stehe auf, ich kleid mich an. 

Schlafwandeln tu ich übers Dach. 
Ich kleide mich aus und werde wach, 
es ist mir kalt, ich kleid mich an. 
Am nächsten Tag ich mich besann. 

Vier Wochen solche Prozedur ist eine 
wahre Pferdekur!

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