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Das Ehebarometer 

In der Ehe gibt's ein Barometer, 
das Euch zeigt das täglich Wetter, 
und damit Ihr Ihn sollt kennen, 
werd' ich euch die Skala nennen: 

Kriegt das Weibchen neue Kleider, 
ist der Himmel klar und heiter. 

Lässt der Mann sich nicht bewegen, 
mit der Frau zum Tanz zu gehen, 
gibt's gewaltigen Tränenregen 
und die Sonn' lässt sich nicht sehn. 

Geht der Mann allein zum Bier, 
steht der Sturmwind vor der Tür, 
will er sich die Kehle feuchten, 
gibt es starkes Wetterleuchten. 
Wenn Freunde Ihn besuchen wollen, 
hört man dumpfes Donnergrollen. 

Damit sich zeigt der Sonnenschein, 
und die Luft sei klar und rein, 
Lasst uns jetzt die Gläser heben: 

Hoch soll unser Brautpaar leben!

Wie die Hühner 

Ein junges Pärchen, sehr galant, 
trat ein wohl in den Ehestand. 
Die Flitterwochen, sehr gespannt, 
verbrachten sie beim Freund, auf'm Land. 

Nach einiger Zeit, beim Bauern groß, 
zeigt er ihr Haus und Hühnerhof. 
Da plötzlich sprang ein Hahn aufs Huhn, 
wie das die Hähne öfters tun. 

Darauf stutzt das Frauchen - zeig es dem Mann, 
vor Spannung hielt die Luft sie an. 
Sie fragt den Bauern: Lieber Mann, 
wie oft am Tag tut das der Hahn? 

Der Bauer grinst, spricht unverzagt: 
So etwa 20 mal am Tag! 
Darauf die Frau ihr Männchen küsste, 
und leise Flüstert: Siehste, siehste! 

Ach, sagen Sie mal, spricht nun der Mann, 
steigt denn der Hahn den ganzen Tag, 
ein und derselben Henne nach? 

Oh nein, sprach der Bauer nun, 
der Hahn nimmt stets ein andres Huhn. 
Darauf der Mann sein Frauchen küsste, 
und leise flüstert: Siehste, siehste!

Jubilar in Öl 
Liebe/r ( Name )!

70 Jahre sind es wert, 
dass man Dich besonders ehrt. 
Wir wollen Dir auch noch was schenken, 
doch einiges gab’s zu bedenken. 
Wir haben lange überlegt, 
das für und wieder abgewägt, 
womit könnten wir Dich wohl bescheren -
Dich erfreuen - Dich zu ehren. 
So ist uns eine Idee gekommen: 
Alle großen dieser Welt 
werden in Öl stets dargestellt. 
Drum hielten wir’s für angemessen,
Dich nicht zu vergessen. 
Auch Du wurdest porträtiert 
und wirst später einmalarchiviert. 
Heute hast die Pflicht Du zu erfüllen, 
das große Werk selbst zu enthüllen. 
Das Bild wird trefflich wiedergeben: 
(Name) ,wie im echten Leben.
Detailgetreu bis hin zum Kleinsten, 
die Materialien nur vom Feinsten. 
Der zarten Farben feiner Schimmer, 
ist Einzig und find’ sich sonst nimmer.
Ein goldner Rahmen war nicht zu bekommen, 
so haben wir ihn in Silber genommen. 
Es kleidet Dich ganz wunderbar, 
und außerdem nicht teuer war. 
Erfolgt hier für sich selber spricht:
„ (Name) in Öl“ ist ein Gedicht.
Dies Bild die schönste Wohnung ziert,
gib ihm den Platz, der ihm gebührt. 
Und hüte diese Kostbarkeit, 
als Zeichen Deiner Blütezeit. 

Eine Leere Schnapsflasche wirt von dem Etikett befreit.
Dann ein Bild vom Geburtstags oder Jubiläumspaar drehen
und in die Flasche hineinstecken. 
Danach die Flasche mit Pflanzenöl aufgießen.
Das Bild schmiegt sich am Flaschenrand an.

Der Pillenstrauß 

Viele, viele bunte Smarties dranhängen 

Zu Deinem Geburtstag, diesem Runden, 
da hab ich ein Geschenk gefunden, 
das Du sicher noch nicht kennst, 
doch ab heut‘ Dein eigen nennst. 
Ich packe es deshalb jetzt aus 
und bringe Dir den Pillenstrauß! 

Leider gibt’s beim Älterwerden 
ab und an auch mal Beschwerden. 
Mal ist’s im Kreuz ein Zipperlein, 
mal ist’s der Arm, mal ist’s das Bein. 
An diesem Baum ist alles dran, 
was Dir beim Kranksein helfen kann. 

Blaue Pillen an dem Strauch – 
die sind gut für Deinen Bauch. 

Tut Dir mal der Magen weh – 
tauch die Grünen in den Tee. 

Stimmt es mit dem Blutdruck nicht – 
mach kein ängstliches Gesicht, 
löse die roten Pillen auf – 
und sofort geht es bergauf. 

Ist die Muskelkraft zu schwach – 
rosa Pillen für den Tag. 

Willst Du dann zur Ruh‘ Dich betten – 
nimm dann von den Violetten 
und im Traume wirst Du sehn – 
Lebensfreude wunderschön. 

Hast Du Kummer mit der Niere – 
nimm von den Orangen viere! 

Bei Kopfschmerzen von den Weißen zwei – 
und das Leiden ist vorbei! 

Und für hinterlistige Zwecke – 
holst Du die Braunen aus der Ecke, 
das Rumoren geht vorbei 
und Du fühlst Dich wieder frei. 

Hast Du keine Kondition, 
fühlst Dich schlapp, verzweifelst schon, 
nimm die Gelben mit einem Wein – 
Dein Körper wird Dir dankbar sein. 

Will Dein (e) Mann (Frau) nichts von Dir wissen – 
leg Ihm (Ihr) die Schwarzen unters Kissen. 
Das hat Erfolg mit Garantie. 
Nun wünsch ich Dir viel Sonnentage, 
Gesundheit und Freude noch viele Jahre. 

Etwas grau, etwas kahl 

Etwas grau, etwas kahl, doch die Jugend war einmal. 
Und was nutzt jetzt das Gewimmer, lieber Freund, es kommt noch schlimmer: 
Haare wachsen aus den Ohren, der Geruchsinn geht verloren, 
dabei hast du noch zu kämpfen, um den Nasensatz zu dämpfen, 
der sich an der Spitze sammelt und als Tropfen runter bammelt. 
Flach und trüb wirkt die Pupille durch die scharf geschliffene Brille. 
Du bekommst Parodontose, deine Zähne werden lose, 
schmerzhaft wie sie einst gekommen, werden sie dir raus genommen. 
Schweigen wir von Nierenschmerzen, von dem starken Klopf am Herzen, 
von dem Magen, diesem Hund, keinesfalls ist er gesund. 
Unten wird die Bauchwand faltig, der Urin ist zuckerhaltig. 
Der Popo, einst straff und rund, leidet stark an Muskelschwund. 
Wenn dir mal ein Wind entfleucht, wird dir gleich die Hose feucht. 
Und des Mastdarms volle Falten können kaum den Stuhlgang halten. 
Oftmals stören deinen Frieden walnußgroße Hämorrhoiden. 
Und die so genannte gute, viel gepriesene Wünschelrute 
hängt als leicht gekrümmter Schlauch unterm wohlgenährten Bauch. 
Nur zum Pinkeln lediglich dient der Schnippeldillerich, 
und er ist an dieser Stelle wahrlich keine Freudenquelle, 
und deine holde Weiblichkeit wittert dies und weiß Bescheid. 
Schonungslos kommt sie zum Schluss, er ist sittsam, weil er muss. 
Doch trotz allem, lieber Knabe, bringe ich dir als nette Gabe 
Wünsche für das nächste Jahr: Dein Urin sei wieder klar, 
alle Glieder sollen sich straffen, du sollst klettern wie die Affen, 
kurz, du sollst zum Playboy werden, viele Jahre hier auf Erden !

Wir sind nicht mehr, was wir mal waren 

Lasst es uns mal offenbaren; 
wir sind nicht mehr, was wir mal waren! 
Es sei ganz ehrlich hier gesagt: 
der Zahn der Zeit, er hat genagt! 

Man merkt es beim Gehen und beim Sitzen, 
strengt man sich an, kommt man ins Schwitzen, 
beim Laufen wird die Luft schon knapp, 
bergauf geht's schwer, leicht nur bergab. 
man merkt es wenn wir Treppen steigen, 
wir mögen es nur keinem zeigen, 
doch oben wird uns voll bewusst, 
schwach sind wir etwas auf der Brust. 
Drum sind wir uns auch längst im Klaren: 
wir sind nicht mehr, was wir mal waren. 

Die schönsten Jahre sind vorbei, 
wir brauchen unsere Arznei, 
der eine hat ein Herzeklopfen, 
benötigt täglich seine Tropfen, 
der andere darf um Gotteswillen, 
niemals vergessen Seine Pillen, 
er kann sonst nämlich nicht aufs Klo? 
und fühlt sich dann nicht frei und froh. 
Den einen es im Magen drückt, 
den anderen hier und dort es zwickt. 
Wir können uns davor nur retten, 
verschreibt der Arzt genug Tabletten. 
Am eigenem Leib muss man erfahren: 
Wir sind nicht mehr, was wir mal waren. 

Auch Nüsse knacken geht nicht mehr, 
das fällt den dritten Zähnen schwer, 
und Lesen ohne seine Brillen, 
geht' auch nicht mehr, beim besten Willen. 
Und wenn man in den Spiegel schaut, 
dann stellt man fest, man ist ergraut, 
wo früher Locken war 'n und Wellen, 
da zeigen sich heute lichte Stellen, 
Das Auge hat an Glanz verloren, 
man hat viel Fältchen, große Poren, 
Man möchte aus der Haut oft fahren, 
wir sind nicht mehr, was wir mal waren. 

Dann hat man auch noch außerdem 
mit der Figur so ein Problem. 
Das liegt am Essen und am Trinken, 
weil zu viel Gaumenfreuden winken. 
Hat sich erst festgesetzt der Speck, 
was man auch tut, der geht nicht weg. 
Es ist nicht mehr wie einst im Mai, 
die Damen/Herren gehen an uns vorbei. 
Es will uns niemand mehr vernaschen, 
man fasst uns höchstens in die Taschen. 
Jetzt heißt es für das Alter sparen: 
wir sind nicht mehr, was wir mal waren. 

Ich könnt' noch viele Dinge nennen, 
die wir nicht mehr wie früher können. 
Doch wiederum wird uns auch klar, 
dass früher gar nichts besser war. 
Für vieles, was wir heut erleben, 
braucht man ein bestimmtes Alter eben. 
Wer's Herz hat auf dem rechten Fleck, 
sich nicht erregt bei jedem Dreck, 
wer's eben nimmt, so wie es ist, 
und nicht gleich heult bei jedem Mist, 
wer dankbar ist, dass er gesund, 
sich dessen freut zu jeder Stund. 
Spaß hat auch an kleinen Dingen, 
wer sich nicht muss zum Lachen zwingen, 
dem macht's nichts aus zu Offenbaren, 
wir sind nicht mehr, was wir mal waren!

Festlicher Gruß 

Drum, liebe Gäste, hört zum Schluss, 
an das Brautpaar einen festlichen Gruß: 

Glück auf nun, Ihr Beiden, es ist Euch gelungen: 
Das Ziel Eurer Wünsche, Ihr habt es erreicht, 
Seid innig vom Bande der Liebe umschlungen, 
Ein Tag voller Wunder, dem weniges gleicht. 

Besteigt jetzt mit Frohsinn den Ehestands-Nachen 
Und steuert das Schifflein nach mutigem Plan, 
Die Sonne am Himmel wird gnädig Euch lachen, 
Und Petrus verbietet den Sturm und Orkan. 

Wenn einmal vielleicht auch die Wellen sich heben, 
Der Nachen sich schüttelt in schlingernder Fahrt, 
Dann wird Euch die Liebe die Zuversicht geben, 
Das Böse zu meistern in gemeinsamer Art. 

Glück auf nun, Ihr Beiden, es ist Euch gelungen: 
Das Ziel Eurer Wünsche, Ihr habt es erreicht, 
Seid innig vom Bande der Liebe umschlungen, 
Ein Tag voller Wunder, dem weniges gleicht! 

Wochenlang muss ich dran denken 

Schon wochenlang muss ich dran denken 
was wir dir zum Geburtstag schenken 
Du hast von allem jede Menge: 
Geld, Strümpfe, Socken und Ohrgehänge. 

Nutzen soll's bringen zu wichtigen Zwecken, 
nicht beim alten Trödel im Kasten stecken. 
Deshalb ist es, ihr könnt es mir wirklich glauben, 
nichts für die Wand und nichts zum Verstauben. 

Man kann es nicht essen, man kann es nicht trinken, 
mit so 'was wollen wir dich nicht beschenken. 
Es ist kein Topf und auch kein Krug, 
das hast du selber schon genug. 

Es ist weder ein Hemd noch eine Hose, 
auch keine Nelke und auch keine Rose. 
Aber wichtig ist's, wie ich dir sage, 
denn brauchen tust Du's alle Tage. 

Es ist keine Schaufel, auch kein Besen, 
und auch gewiss kein Buch zum Lesen. 
Sind's vielleicht Pillen nach der neusten Mode, 
vielleicht so blaue (Viagra) oder auch rote? 

Ein Fahrrad kann's gewiss nicht sein, 
die Schachtel wäre dafür zu klein. 
Wir mussten uns wirklich 'was einfallen lassen, 
es sollte perfekt zum Anlass passen. 

Was es ist? Das bleibt bis jetzt noch offen. 
Dass Du's immer bei Dir hast, wollen wir hoffen! 
Meist ist's zu kurz, obwohl es sehr lang ist, 
man braucht es, wenn man in großem Drang ist. 
Es braucht der Mann und auch das Weib 
nicht für den Kopf - es ist für den Leib. 

Was meinst du wohl, kommt da heraus? 
Es ist - wie ich sag - nicht Katz noch Maus, 
bestimmt kein Kuchen oder Stollen, 
Es ist manchmal flach, auch kann man es rollen. 
Hältst Du's vor Neugier nicht mehr aus? 
Lass das Geheimnis endlich raus! 

Nutze es alle Tage, wohl und gesund, 
das wünschen wir dir aus Herzensgrund! 
Wie Du Dich freust, das woll 'n wir erleben, 
so ein Geschenk hat es selten gegeben !

(Rolle Toilettenpapier mit Geldscheinen überreichen)

Die siebzig Jahre 

70 Jahre tapfer leben, 
70 Jahre schaffen, streben, 
das ist Segen ohnegleichen, 
nicht ein jeder kann's erreichen. 
70! diese Zaubersieben sind Jahre, 
die muss man Lieben. 
Tu ins Märchen einen Blick, 
7 heißt dort immer Glück! 
7 Geißlein, 7 Knaben, 7 köstlich kecke Schwaben, 
7 aus dem Zwergenreich, 
7 gar auf einen Streich. 
Auch bei alten Schäfersleuten, 
tut die 7 viel bedeuten: 
7 Kräuter sind von Nöten, 
dass sich blasse Wangen röten! 
7 Gifte man versenke, 
in die Liebeszaubertränke. 
Auch Lebkuchen wird mit 7 
der Gewürze vorgeschrieben. 
Schaut man sich im Altertum 
nach der Zaubersieben um, 
ist Sie überall zu finden, 
ihre Macht uns zu verkünden! 
Mond- und Sonnenbahnen frage: 
Jede Woche 7 Tage. 
7 Wunder hat die Welt, 
und sogar am Himmelszelt, 
strahlt die hohe Sternensieben 
feurig auf das Schwarz geschrieben. 
Fünfundzwanzigtausend Tage 
voller Lust und voller Plage, 
6 mal hunderttausend Stunden, 
wie viel Freuden, wie viel Wunden. 
70 Jahre, ein langes Leben, 
und nun heißt es weiter streben, 
immer höher, immer weiter, 
bis zur letzten Sprosse heiter. 
Wann sie kommt, weiß Gott allein, 
möge er gnädig mit uns sein! 

Das Hemd 

Wir überlegten bis in den Morgen, 
so manches Päckchen wollten wir besorgen, 
doch alles war viel zu schwer, 
drum (Partner des Jubilars) komm' mal her. 

Denn (Jubilar) wir haben nachgedacht 
und einen guten Rat mitgebracht. 

kommst Du Heim, 
rast Du in die Waschküche rein, 
ein sauberes Hemd muss täglich her, 
denn manchmal schwitzt man sehr. 

Wäsche waschen, aufhängen und bügeln, 
lieber (Jubilar) lass es liegen. 
Wir geben Dir jetzt einen Tipp, 
deshalb haben wir die Schere mit. 

(Hemd aus der Hose ziehen) 

Dieses Stück zu bügeln hat doch wenig Sinn, 
es steckt doch in der Hose drin. 

(abschneiden) 

Wasser, Waschpulver kannst Du sparen, 
denn man sieht vom Rückenteil nur den Kragen. 

(Kragen bis zur Schulter ausschneiden.) 

Lieber (Jubilar) die Ärmel zu bügeln ohne Falten, 
brauchen wir auch nicht behalten! 

(Manschetten anlassen, Ärmel ausschneiden) 

Und die Seitenteile stören auch, 
ein Schlabberlatz reicht für den Bauch. 

(Seitenteile rausschneiden) 

Nun (Jubilar) hast' Du viel mehr Zeit, 
für uns und die Geselligkeit.

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